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oapen-20.500.12657-334462023-07-24T12:31:22Z Rudolf Perco 1884-1942 Prokop, Ursula Viennese architecture urbanism social housing contempory history Architekturgeschichte Wien Rotes Wien-Wohnhausanlagen NS-Stadtplanung internationale Wettbewerbe Rudolf Perco bic Book Industry Communication::A The arts::AM Architecture Rudolf Perco, one of the most promising pupils in Otto Wagner’s late period as teacher received numerous honourable mentionings and awards while still a student (1906 – 10) and so may well have expected a brilliant career. However, after World War I, he could realize only very few projects and his name became forgotten. It was only in the scope of the large scale public housing plan of Red Vienna in the 1920es, that he was given opportunities to materialize his Wagner based ideas, and to build several communal housings, of which the Engels Platz – Hof is the largest and most important. Besides, he submitted entries to a vast number of competitions, for which he designed projects, whose very personal features bring him close to Josef Plečnik. Rudolf Perco gehörte einer Architektengeneration an, die knapp vor dem Ersten Weltkrieg ins Berufsleben trat und noch kaum Zeit gefunden hatte sich zu etablieren. und soziale Kontakte zu knüpfen. Als Absolvent der Meisterklasse Otto Wagners schon während des Studiums mit Preise und Auszeichnungen veiwöhnt, konnte er sich einer Elite zugehörig wähnen, der das große Gebiet der Donaumonarchie als Betätigungsfeld offen schien. Dieses große Versprechen sollte sich jedoch, infolge der veränderten Verhältnisse der Zwischenkriegszeit nicht erfüllen, nur wenige seiner Projekte wurden realisiert und sein Name geriet in Vergessenheit. Im Vordergrund der Untersuchung stebt nicht eine akribische Auflistung aller Bauten und Entwürfe, sondern vor allem auch die Eingebundenheit der Persönlichkeit des KiInstlers Rudolf Perco in seine Zeit und sein Wiener Umfeld - von der Architekturgeschichte längst unter dem Mythos der "Wagnerschule" subsurniert. In diesem Sinn ist auch die relattiv weit zurückgreifnde Einleitung zu verstehen, die versucht die Situation der Wiener Architektur um die Jahrhundertwende zu unweißen: Von den Anfängen der in den neunziger Jahren einsetzender archekturtheoretischen Diskussion, deren konkrete Umsetzung aber erst allmählich und durchaus nicht geradlinig erfolgt, über die allmählichen Herausformung der formalen Kriterien zu einem verbindlichen Kanon der "Wagnerschule" und der damit gleichzeitig einsetzende Krise. 1906 schließlich, in einer bereits von Stagnation geprägten Phase, tritt Rudolf Perco in die Akadernie in die Meisterklasse Wagners ein. Ab diesem Zeitpunkt wird für uns sein Werk und seine Persönlichkeit faßbar und kann von da an als Leitlinie der nachfolgenden zeitlichen Abschnitte aufgefaßt werden: Die Scheinblüte der Baukonjunktur der letzten Friedensjahre, die zu den ersten Realisationen führt. Die Zäsur des 1. Weltkriegs und die anschließende tiefe wirtschaftliche Depression in den Nachkriegsjahren, einzig überbrückt durch den Ausbau einer Villa für Margaret Wittgenstein-Stonborough. Endlich. der Aufschwung durch das Wohnbauprogramm der Wiener Sozialdemokiatie, das dem Architekten die Möglichkeit bietet seine Vorstellungen in mehreren Wohnhausanlagen umzusetzen, darunter der Engelsplatz - Hof, das größte Projekt dieser Periode überhaupt Daneben immer wieder Beteiligungen an zahlreichen Konkurrenzen, die sein Werk in einer sehr eigenwilligen Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Aichitekturgeschehen zeigen. Infolge seiner völligen Auftragslosigkeit während der Ära des Ständestaates, verliert er sich schließlich zunehmend an Studien, die von der Wirklichkeit abgehoben, von phantastisch überbordenden Ideen geprägt sind, vergleichbar mit der Formenwelt eines Josef Plecnik. Ein Ende dieser ausweglosen Situation scheint sich zuletzt durch die Machtergreifung der Nazis anzweigen, als es ihm als einzigen Österreicher - gelingt in der NS-Stadtplanung für Wien Fuß zu fassen. Eine kurze Illusion, die aber bald zum totalen Scheitern und Selbstmord führt. Aus der Sicht einer sich kontinuierlich entwickelnden Moderne ist dem architektonischen Werk von Rudolf Perco nur relativ wenig Relevanz zuzusprechen. Also Wagnerschüler, dessen Fixierung auf den großen Meister zu einer sehr unkanonischen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Architektur führt, kann sein OEuvre jedoch als paradigmatisch für einen Großteil der Wiener Zwischenkriegsarchitektur angesehen werden. Ein Umstand, dem eine Architekturgeschichtsschreibung, die die Wagnerschule oft eindimensional als unmittelbare Vorstufe zum Funktionalismus interpretiert, bis dahin nicht selten mit einer gewissen Ratlosigkeit gegenübergestanden ist. 2014-12-31 23:55:55 2020-01-30 14:14:05 2020-04-01T14:46:08Z 2020-04-01T14:46:08Z 2001 book 471653 OCN: 952618835 http://library.oapen.org/handle/20.500.12657/33446 ger application/pdf 471653.pdf Böhlau 10.26530/oapen_471653 Rudolf Perco gehörte einer Architektengeneration an, die knapp vor dem Ersten Weltkrieg ins Berufsleben trat und noch kaum Zeit gefunden hatte sich zu etablieren. und soziale Kontakte zu knüpfen. Als Absolvent der Meisterklasse Otto Wagners schon während des Studiums mit Preise und Auszeichnungen veiwöhnt, konnte er sich einer Elite zugehörig wähnen, der das große Gebiet der Donaumonarchie als Betätigungsfeld offen schien. Dieses große Versprechen sollte sich jedoch, infolge der veränderten Verhältnisse der Zwischenkriegszeit nicht erfüllen, nur wenige seiner Projekte wurden realisiert und sein Name geriet in Vergessenheit. Im Vordergrund der Untersuchung stebt nicht eine akribische Auflistung aller Bauten und Entwürfe, sondern vor allem auch die Eingebundenheit der Persönlichkeit des KiInstlers Rudolf Perco in seine Zeit und sein Wiener Umfeld - von der Architekturgeschichte längst unter dem Mythos der "Wagnerschule" subsurniert. In diesem Sinn ist auch die relattiv weit zurückgreifnde Einleitung zu verstehen, die versucht die Situation der Wiener Architektur um die Jahrhundertwende zu unweißen: Von den Anfängen der in den neunziger Jahren einsetzender archekturtheoretischen Diskussion, deren konkrete Umsetzung aber erst allmählich und durchaus nicht geradlinig erfolgt, über die allmählichen Herausformung der formalen Kriterien zu einem verbindlichen Kanon der "Wagnerschule" und der damit gleichzeitig einsetzende Krise. 1906 schließlich, in einer bereits von Stagnation geprägten Phase, tritt Rudolf Perco in die Akadernie in die Meisterklasse Wagners ein. Ab diesem Zeitpunkt wird für uns sein Werk und seine Persönlichkeit faßbar und kann von da an als Leitlinie der nachfolgenden zeitlichen Abschnitte aufgefaßt werden: Die Scheinblüte der Baukonjunktur der letzten Friedensjahre, die zu den ersten Realisationen führt. Die Zäsur des 1. Weltkriegs und die anschließende tiefe wirtschaftliche Depression in den Nachkriegsjahren, einzig überbrückt durch den Ausbau einer Villa für Margaret Wittgenstein-Stonborough. Endlich. der Aufschwung durch das Wohnbauprogramm der Wiener Sozialdemokiatie, das dem Architekten die Möglichkeit bietet seine Vorstellungen in mehreren Wohnhausanlagen umzusetzen, darunter der Engelsplatz - Hof, das größte Projekt dieser Periode überhaupt Daneben immer wieder Beteiligungen an zahlreichen Konkurrenzen, die sein Werk in einer sehr eigenwilligen Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Aichitekturgeschehen zeigen. Infolge seiner völligen Auftragslosigkeit während der Ära des Ständestaates, verliert er sich schließlich zunehmend an Studien, die von der Wirklichkeit abgehoben, von phantastisch überbordenden Ideen geprägt sind, vergleichbar mit der Formenwelt eines Josef Plecnik. Ein Ende dieser ausweglosen Situation scheint sich zuletzt durch die Machtergreifung der Nazis anzweigen, als es ihm als einzigen Österreicher - gelingt in der NS-Stadtplanung für Wien Fuß zu fassen. Eine kurze Illusion, die aber bald zum totalen Scheitern und Selbstmord führt. Aus der Sicht einer sich kontinuierlich entwickelnden Moderne ist dem architektonischen Werk von Rudolf Perco nur relativ wenig Relevanz zuzusprechen. Also Wagnerschüler, dessen Fixierung auf den großen Meister zu einer sehr unkanonischen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Architektur führt, kann sein OEuvre jedoch als paradigmatisch für einen Großteil der Wiener Zwischenkriegsarchitektur angesehen werden. Ein Umstand, dem eine Architekturgeschichtsschreibung, die die Wagnerschule oft eindimensional als unmittelbare Vorstufe zum Funktionalismus interpretiert, bis dahin nicht selten mit einer gewissen Ratlosigkeit gegenübergestanden ist. 10.26530/oapen_471653 Brill 26ae1657-c58f-4f1d-a392-585ee75c293e Austrian Science Fund (FWF) Böhlau 470 D 3175 Austrian Science Fund Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung open access
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