description |
This publication is the first monographic result of the APART project “Migration Phenomena in the Early La Tène Period” and the Austrian Science Fund project “The Celtic cemetery in Mannersdorf (Lower Austria) in the context of east-west cultural contact”. From 1976 to 1984, Heribert Schutzbier and Friedrich Opferkuh from the Mannersdorf Museum, together with the Austrian Federal Department of Sites and Monuments, excavated a total of 96 inhumation and cremation burials from the Early and Middle La Tène periods in the field Reinthal Süd. The artefacts are of high quality, seen primarily in the use of materials such as silver, gold, glass and corals, as well as in their technical workmanship. A major find at the cemetery is a bronze situla, which was imported from northern Italy. Certain areas, like the Middle Rhine, the Champagne or the Balkan, must have been well connected to this Lower Austrian region. An analysis revealed a group of “Lt B1 elite or leading graves”, with persons wearing double foot and hand bands and the graves containing precious metals. In the central Danube region, the size of the necropolis in Mannersdorf am Leithagebirge, with its 96 graves, lies midfield. According to a considered but cautious opinion, it is possible that some of those buried in Mannersdorf were a group of people originating from the area of today’s Switzerland. An equally possible hypothesis is, and this does not contradict the first view, that here members of an “upper class” are represented. Printed with the support of the Austrian Science Fund (FWF).
|
spelling |
oapen-20.500.12657-345212021-11-09T07:58:01Z Das latènezeitliche Gräberfeld von Mannersdorf am Leithagebirge, Flur Reinthal Süd, Niederösterreich Ramsl, Peter C. late bronze age pre- and early history migrationsphänomene early bronze age mannersdorf leithagebirge gräberfeld grave field research archeaology latène-zeit austria ancient migration finds dating back to early history Bestattung Eisen Fibel (Schließe) bic Book Industry Communication::H Humanities::HB History::HBJ Regional & national history::HBJD European history bic Book Industry Communication::H Humanities::HB History::HBL History: earliest times to present day::HBLA Ancient history: to c 500 CE bic Book Industry Communication::H Humanities::HD Archaeology::HDD Archaeology by period / region bic Book Industry Communication::H Humanities::HD Archaeology::HDD Archaeology by period / region::HDDA Prehistoric archaeology This publication is the first monographic result of the APART project “Migration Phenomena in the Early La Tène Period” and the Austrian Science Fund project “The Celtic cemetery in Mannersdorf (Lower Austria) in the context of east-west cultural contact”. From 1976 to 1984, Heribert Schutzbier and Friedrich Opferkuh from the Mannersdorf Museum, together with the Austrian Federal Department of Sites and Monuments, excavated a total of 96 inhumation and cremation burials from the Early and Middle La Tène periods in the field Reinthal Süd. The artefacts are of high quality, seen primarily in the use of materials such as silver, gold, glass and corals, as well as in their technical workmanship. A major find at the cemetery is a bronze situla, which was imported from northern Italy. Certain areas, like the Middle Rhine, the Champagne or the Balkan, must have been well connected to this Lower Austrian region. An analysis revealed a group of “Lt B1 elite or leading graves”, with persons wearing double foot and hand bands and the graves containing precious metals. In the central Danube region, the size of the necropolis in Mannersdorf am Leithagebirge, with its 96 graves, lies midfield. According to a considered but cautious opinion, it is possible that some of those buried in Mannersdorf were a group of people originating from the area of today’s Switzerland. An equally possible hypothesis is, and this does not contradict the first view, that here members of an “upper class” are represented. Printed with the support of the Austrian Science Fund (FWF). Die hier vorliegende Publikation ist das erste Ergebnis in Monographieform des APART-Projekts „Migrationsphänomene in der Frühlatènezeit“ und des FWF-Projekts P-15977-G02 „The celtic cemetery of Mannersdorf (Lower Austria) in the context of east and west cultural contact“. In Mannersdorf am Leithagebirge, Flur Reinthal Süd wurden von 1976 bis 1984 vom Museum Mannersdorf durch H. Schutzbier und F. Opferkuh und dem Bundesdenkmalamt (G. Melzer) insgesamt 96 Körper und Brandgräber der Früh- und Mittellatènezeit ausgegraben. Das Gräberfeld selbst erstreckt sich in nw-so Richtung mit einer Länge von 200 und einer Breite von ca. 45 Metern. Es hat eine Belegungsdauer von Latène A2/B1 bis C1, was einer absoluten Datierung von ca. 400 bis 200 vuZ. entspricht. Die Qualität der Beigaben zeigt sich neben den Materialien Silber, Gold, Glas und Korallen vor allem in der technischen Ausführung der Artefakte. Ein markantes Stück des Gräberfeldes ist eine Bronzesitula, die ein Importstück aus Norditalien darstellt. Bestimmte Gebiete wie das Mittelrheingebiet, die Champagne und das Balkangebiet müssen damals intensive Verbindungen in den niederösterreichischen Raum gehabt haben. Zur Geschlechterverteilung im Gräberfeld ist zu bemerken, dass mit 48 Personen doppelt so viele Frauen wie Männer (24) vorkommen. Es lässt sich eine Gruppe der sogenannten „Lt B1-Elite- bzw. Spitzengräber“ herausarbeiten, die sich als die höchste Ausstattungsgruppe mit Doppelfuß- und Handreifen sowie dem Vorkommen von Edelmetall definieren. Die Nekropole gehört mit ihren 96 Gräbern zu den mittelgroßen des mittleren Donaugebiets. Es zeigt sich, dass es sich bei einem Teil der in Mannersdorf Bestatteten eventuell um eine Gruppe von Menschen handelt, die aus dem Gebiet der heutigen Schweiz stammten. Eine ebenso wahrscheinliche These wäre, dass es sich um Angehörige einer „Oberschicht“ handelt, die weitreichende wirtschaftliche und verwandtschaftliche Kontakte (und dadurch auch Mobilität) durch den „mitteleuropäischen Korridor“ und die anschließenden Gebiete wie Norditalien hatten und dies durch ihre Tracht und den zusätzlichen Besitz zum Ausdruck brachten. Ergänzende Analysen von Bronzematerial, Keramik, Tierknochen, Eisenschmiedetechnik, Goldschmiedetechnik, Textil- und Herstellungstechnik und Steinartefakten stellen einen unverzichtbaren Teil der Darstellung dieses latènezeitlichen Gräberfeldes dar. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung 2012-06-29 00:00:00 2020-04-01T15:19:03Z 2020-04-01T15:19:03Z 2011 book 420887 OCN: 808385531 0065-5376 9783700167204 http://library.oapen.org/handle/20.500.12657/34521 ger Mitteilungen der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften application/pdf n/a 420887.pdf http://hw.oeaw.ac.at/buecher?frames=yes Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 10.26530/OAPEN_420887 Die hier vorliegende Publikation ist das erste Ergebnis in Monographieform des APART-Projekts „Migrationsphänomene in der Frühlatènezeit“ und des FWF-Projekts P-15977-G02 „The celtic cemetery of Mannersdorf (Lower Austria) in the context of east and west cultural contact“. In Mannersdorf am Leithagebirge, Flur Reinthal Süd wurden von 1976 bis 1984 vom Museum Mannersdorf durch H. Schutzbier und F. Opferkuh und dem Bundesdenkmalamt (G. Melzer) insgesamt 96 Körper und Brandgräber der Früh- und Mittellatènezeit ausgegraben. Das Gräberfeld selbst erstreckt sich in nw-so Richtung mit einer Länge von 200 und einer Breite von ca. 45 Metern. Es hat eine Belegungsdauer von Latène A2/B1 bis C1, was einer absoluten Datierung von ca. 400 bis 200 vuZ. entspricht. Die Qualität der Beigaben zeigt sich neben den Materialien Silber, Gold, Glas und Korallen vor allem in der technischen Ausführung der Artefakte. Ein markantes Stück des Gräberfeldes ist eine Bronzesitula, die ein Importstück aus Norditalien darstellt. Bestimmte Gebiete wie das Mittelrheingebiet, die Champagne und das Balkangebiet müssen damals intensive Verbindungen in den niederösterreichischen Raum gehabt haben. Zur Geschlechterverteilung im Gräberfeld ist zu bemerken, dass mit 48 Personen doppelt so viele Frauen wie Männer (24) vorkommen. Es lässt sich eine Gruppe der sogenannten „Lt B1-Elite- bzw. Spitzengräber“ herausarbeiten, die sich als die höchste Ausstattungsgruppe mit Doppelfuß- und Handreifen sowie dem Vorkommen von Edelmetall definieren. Die Nekropole gehört mit ihren 96 Gräbern zu den mittelgroßen des mittleren Donaugebiets. Es zeigt sich, dass es sich bei einem Teil der in Mannersdorf Bestatteten eventuell um eine Gruppe von Menschen handelt, die aus dem Gebiet der heutigen Schweiz stammten. Eine ebenso wahrscheinliche These wäre, dass es sich um Angehörige einer „Oberschicht“ handelt, die weitreichende wirtschaftliche und verwandtschaftliche Kontakte (und dadurch auch Mobilität) durch den „mitteleuropäischen Korridor“ und die anschließenden Gebiete wie Norditalien hatten und dies durch ihre Tracht und den zusätzlichen Besitz zum Ausdruck brachten. Ergänzende Analysen von Bronzematerial, Keramik, Tierknochen, Eisenschmiedetechnik, Goldschmiedetechnik, Textil- und Herstellungstechnik und Steinartefakten stellen einen unverzichtbaren Teil der Darstellung dieses latènezeitlichen Gräberfeldes dar. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung 10.26530/OAPEN_420887 ca6d9b4e-9864-42c7-af46-370561fe314c 9783700167204 74 668 open access
|