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Antisemitische Narrative sind alt und aktuell zugleich – und machen auch vor Kinderbuchklassikern nicht halt. Lange Zeit haben Forschung und öffentlicher Diskurs die Vorstellung von einer Jüdischen Weltverschwörung an der vermeintlichen Glaubwürdigkeit der sogenannten »Protokolle der Weisen von Zio...
Γλώσσα: | German |
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Έκδοση: |
Wallstein Verlag
2023
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oapen-20.500.12657-634522023-07-14T12:54:34Z Der erzählte Antisemitismus Timm, Julian Foreign Language Study German bic Book Industry Communication::C Language::CJ Language teaching & learning (other than ELT) Antisemitische Narrative sind alt und aktuell zugleich – und machen auch vor Kinderbuchklassikern nicht halt. Lange Zeit haben Forschung und öffentlicher Diskurs die Vorstellung von einer Jüdischen Weltverschwörung an der vermeintlichen Glaubwürdigkeit der sogenannten »Protokolle der Weisen von Zion« festgemacht. Dabei ist bekannt, dass auch die gefälschten »Protokolle« auf ältere Texte zurückgehen. Einer dieser Texte ist John Retcliffes »Auf dem Judenkirchhof in Prag« (1868), in dem sich – anders als in den »Protokollen« – fiktive Elemente ausmachen lassen, die bis heute die Vorstellung von einer Jüdischen Weltverschwörung konstituieren. Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive zeigt Julian Timm die Kontinuitäten des Narrativs der »Jüdischen Weltverschwörung« von seinen literarischen Anfängen im 19. Jahrhundert über Michael Endes »Wunschpunsch« (1989) bis zu Umberto Ecos »Der Friedhof in Prag« (2010) und stellt dar, wie bis heute antisemitische Fiktionen – bewusst oder unbewusst und über die Literatur hinaus – reproduziert werden und ein vormals literarisches Narrativ in verschwörungsaffinen Kreisen wiederholt zur Legitimationserzählung für antisemitische und rassistische Gewalttaten wie in Halle oder Hanau werden kann. 2023-06-17T05:30:51Z 2023-06-17T05:30:51Z 2023 book https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/63452 ger application/pdf Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International external_content.pdf Wallstein Verlag Wallstein Verlag 10.46500/83535313 10.46500/83535313 304c4432-548c-4510-ab13-da052431f44a b818ba9d-2dd9-4fd7-a364-7f305aef7ee9 Knowledge Unlatched (KU) Wallstein Verlag Knowledge Unlatched open access |
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Antisemitische Narrative sind alt und aktuell zugleich – und machen auch vor Kinderbuchklassikern nicht halt. Lange Zeit haben Forschung und öffentlicher Diskurs die Vorstellung von einer Jüdischen Weltverschwörung an der vermeintlichen Glaubwürdigkeit der sogenannten »Protokolle der Weisen von Zion« festgemacht. Dabei ist bekannt, dass auch die gefälschten »Protokolle« auf ältere Texte zurückgehen. Einer dieser Texte ist John Retcliffes »Auf dem Judenkirchhof in Prag« (1868), in dem sich – anders als in den »Protokollen« – fiktive Elemente ausmachen lassen, die bis heute die Vorstellung von einer Jüdischen Weltverschwörung konstituieren. Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive zeigt Julian Timm die Kontinuitäten des Narrativs der »Jüdischen Weltverschwörung« von seinen literarischen Anfängen im 19. Jahrhundert über Michael Endes »Wunschpunsch« (1989) bis zu Umberto Ecos »Der Friedhof in Prag« (2010) und stellt dar, wie bis heute antisemitische Fiktionen – bewusst oder unbewusst und über die Literatur hinaus – reproduziert werden und ein vormals literarisches Narrativ in verschwörungsaffinen Kreisen wiederholt zur Legitimationserzählung für antisemitische und rassistische Gewalttaten wie in Halle oder Hanau werden kann. |
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