description |
Christentum und christliches Ethos sind zweifelsohne prinzipiell darauf angelegt, einer gerechteren Welt zum Durchbruch zu verhelfen und für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzutreten. In den Evangelien ist es die Reich-Gottes-Verkündigung und -praxis Jesu, an der es abzulesen gilt, was gerecht und was ungerecht ist. Auch in der Geschichte des Christentums finden sich zahlreiche Punkte, an denen sich Christ:innen und Theolog:innen gegen die herrschende hegemoniale Moral für eine gerechtere Welt einsetzten. Zugleich ist die heutige Welt von bleibender Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt: Laut Welthunger-Index 2022 litten im Jahr 2021 bis zu 828 Millionen Menschen an Hunger und auch im alltäglichen Leben der Gemeinde vor Ort und im Leben der katholischen Kirche wird Menschen vielfach vorenthalten, was sie so dringend für ein heilsames Leben in Fülle benötigen. Für eine christliche Theologie stellt sich angesichts der zentralen Bedeutung des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs sowie der faktischen Ungerechtigkeit in der Welt in ganz besonderem Maße die Frage danach, wie theologisch zugleich von Heil und Gerechtigkeit gesprochen und weltliche Wirklichkeit tatsächlich heilsam verändert werden kann. Mit dieser Forderung nach mehr Gerechtigkeit ist allerdings noch nichts darüber ausgesagt, ob das Christentum tatsächlich seinem Auftrag – Werkzeug und Zeichen des Heils in der Welt zu sein – auch gerecht wird. Daher thematisieren die Beiträge im vorliegenden Sammelband die Frage nach dem Beitrag des Christentums zu einer gerechteren, aber auch zu einer ungerechteren Welt – von der Frage nach Gerechtigkeit in den biblischen Texten, über deren Inszenierung, Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und Sexualethik bis hin zu ökologischen und ökonomischen Fragen und Überlegungen zu Recht und Gerechtigkeit.
|
spelling |
oapen-20.500.12657-881422024-03-28T14:02:48Z (Un-)Gerechtigkeit!? Schmitt, Alexander Janneck, Lena Huber, Stefan Bertold, Sophia Christentum Gerechtigkeit Systematische Theologie Praktische Theologie thema EDItEUR::Q Philosophy and Religion::QR Religion and beliefs::QRM Christianity Christentum und christliches Ethos sind zweifelsohne prinzipiell darauf angelegt, einer gerechteren Welt zum Durchbruch zu verhelfen und für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzutreten. In den Evangelien ist es die Reich-Gottes-Verkündigung und -praxis Jesu, an der es abzulesen gilt, was gerecht und was ungerecht ist. Auch in der Geschichte des Christentums finden sich zahlreiche Punkte, an denen sich Christ:innen und Theolog:innen gegen die herrschende hegemoniale Moral für eine gerechtere Welt einsetzten. Zugleich ist die heutige Welt von bleibender Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt: Laut Welthunger-Index 2022 litten im Jahr 2021 bis zu 828 Millionen Menschen an Hunger und auch im alltäglichen Leben der Gemeinde vor Ort und im Leben der katholischen Kirche wird Menschen vielfach vorenthalten, was sie so dringend für ein heilsames Leben in Fülle benötigen. Für eine christliche Theologie stellt sich angesichts der zentralen Bedeutung des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs sowie der faktischen Ungerechtigkeit in der Welt in ganz besonderem Maße die Frage danach, wie theologisch zugleich von Heil und Gerechtigkeit gesprochen und weltliche Wirklichkeit tatsächlich heilsam verändert werden kann. Mit dieser Forderung nach mehr Gerechtigkeit ist allerdings noch nichts darüber ausgesagt, ob das Christentum tatsächlich seinem Auftrag – Werkzeug und Zeichen des Heils in der Welt zu sein – auch gerecht wird. Daher thematisieren die Beiträge im vorliegenden Sammelband die Frage nach dem Beitrag des Christentums zu einer gerechteren, aber auch zu einer ungerechteren Welt – von der Frage nach Gerechtigkeit in den biblischen Texten, über deren Inszenierung, Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und Sexualethik bis hin zu ökologischen und ökonomischen Fragen und Überlegungen zu Recht und Gerechtigkeit. 2024-03-04T17:12:04Z 2024-03-04T17:12:04Z 2023 book ONIX_20240304_9783863098964_7 9783863098964 https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/88142 ger Bamberger Theologische Studien application/pdf Attribution 4.0 International irb-59109.pdf University of Bamberg Press 10.20378/irb-59109 Christentum und christliches Ethos sind zweifelsohne prinzipiell darauf angelegt, einer gerechteren Welt zum Durchbruch zu verhelfen und für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzutreten. In den Evangelien ist es die Reich-Gottes-Verkündigung und -praxis Jesu, an der es abzulesen gilt, was gerecht und was ungerecht ist. Auch in der Geschichte des Christentums finden sich zahlreiche Punkte, an denen sich Christ:innen und Theolog:innen gegen die herrschende hegemoniale Moral für eine gerechtere Welt einsetzten. Zugleich ist die heutige Welt von bleibender Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt: Laut Welthunger-Index 2022 litten im Jahr 2021 bis zu 828 Millionen Menschen an Hunger und auch im alltäglichen Leben der Gemeinde vor Ort und im Leben der katholischen Kirche wird Menschen vielfach vorenthalten, was sie so dringend für ein heilsames Leben in Fülle benötigen. Für eine christliche Theologie stellt sich angesichts der zentralen Bedeutung des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs sowie der faktischen Ungerechtigkeit in der Welt in ganz besonderem Maße die Frage danach, wie theologisch zugleich von Heil und Gerechtigkeit gesprochen und weltliche Wirklichkeit tatsächlich heilsam verändert werden kann. Mit dieser Forderung nach mehr Gerechtigkeit ist allerdings noch nichts darüber ausgesagt, ob das Christentum tatsächlich seinem Auftrag – Werkzeug und Zeichen des Heils in der Welt zu sein – auch gerecht wird. Daher thematisieren die Beiträge im vorliegenden Sammelband die Frage nach dem Beitrag des Christentums zu einer gerechteren, aber auch zu einer ungerechteren Welt – von der Frage nach Gerechtigkeit in den biblischen Texten, über deren Inszenierung, Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und Sexualethik bis hin zu ökologischen und ökonomischen Fragen und Überlegungen zu Recht und Gerechtigkeit. 10.20378/irb-59109 e747c8b5-4578-429c-9a68-b3876b2f12e9 9783863098964 43 374 open access
|