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oapen-20.500.12657-885962024-03-28T14:03:00Z Sowjetisches Gerichtstheater Frölicher, Gianna Sowjetunion Theater Gericht Gerichtstheater Agitation Totalitarisierung Justiz Selbstermächtigung Säuberung Literatur Recht Slavistik Theaterwissenschaft Kulturgeschichte Literaturwissenschaft Soviet Union Theatre Court Theatre Justtice Self-empowerment Cleaning Literature Law Slavic Studies Theatre Studies Cultural History Literary Studies thema EDItEUR::D Biography, Literature and Literary studies::DS Literature: history and criticism::DSB Literary studies: general thema EDItEUR::A The Arts::AT Performing arts::ATD Theatre studies thema EDItEUR::N History and Archaeology::NH History::NHT History: specific events and topics::NHTB Social and cultural history In der frühen Sowjetunion kursierten zahlreiche Broschüren mit Gerichtstheaterstücken, in denen Alkoholiker, Wunderheilerinnen, Mücken oder gar Gott vor Gericht standen. Die teils komischen, teils grotesken Stücke, die Laien in Dörfern oder Fabriken aufführten, offenbaren eine für die postrevolutionären 1920er Jahre typische Ambivalenz: Sie oszillieren zwischen Ideen der Selbstermächtigung und einem brutalen Projekt der Disziplinierung und Säuberung. Gianna Frölicher zeigt, wie in diesem Genre im Zuge der Totalitarisierung unter Stalin die Grenzen zwischen Theater und Gericht zunehmend verschwinden - bis das Gerichtstheater zu Beginn der 1930er Jahre lautlos in eine theatrale Justiz übergeht. 2024-03-14T10:47:03Z 2024-03-14T10:47:03Z 2024 book ONIX_20240314_9783839470770_121 9783839470770 9783837670776 https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/88596 ger Lettre application/pdf Attribution 4.0 International 9783839470770.pdf transcript Verlag transcript Verlag 10.14361/9783839470770 In der frühen Sowjetunion kursierten zahlreiche Broschüren mit Gerichtstheaterstücken, in denen Alkoholiker, Wunderheilerinnen, Mücken oder gar Gott vor Gericht standen. Die teils komischen, teils grotesken Stücke, die Laien in Dörfern oder Fabriken aufführten, offenbaren eine für die postrevolutionären 1920er Jahre typische Ambivalenz: Sie oszillieren zwischen Ideen der Selbstermächtigung und einem brutalen Projekt der Disziplinierung und Säuberung. Gianna Frölicher zeigt, wie in diesem Genre im Zuge der Totalitarisierung unter Stalin die Grenzen zwischen Theater und Gericht zunehmend verschwinden - bis das Gerichtstheater zu Beginn der 1930er Jahre lautlos in eine theatrale Justiz übergeht. 10.14361/9783839470770 b30a6210-768f-42e6-bb84-0e6306590b5c 07f61e34-5b96-49f0-9860-c87dd8228f26 9783839470770 9783837670776 Swiss National Science Foundation (SNF) transcript Verlag 248 Bielefeld [...] Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung Swiss National Science Foundation open access
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In der frühen Sowjetunion kursierten zahlreiche Broschüren mit Gerichtstheaterstücken, in denen Alkoholiker, Wunderheilerinnen, Mücken oder gar Gott vor Gericht standen. Die teils komischen, teils grotesken Stücke, die Laien in Dörfern oder Fabriken aufführten, offenbaren eine für die postrevolutionären 1920er Jahre typische Ambivalenz: Sie oszillieren zwischen Ideen der Selbstermächtigung und einem brutalen Projekt der Disziplinierung und Säuberung. Gianna Frölicher zeigt, wie in diesem Genre im Zuge der Totalitarisierung unter Stalin die Grenzen zwischen Theater und Gericht zunehmend verschwinden - bis das Gerichtstheater zu Beginn der 1930er Jahre lautlos in eine theatrale Justiz übergeht.
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